Rollei C5i Stativ mit Kugelkopf FPH–52Q im Test

Rollei C5i StativIn den letzten Wochen habe ich bereits über zwei kleine Reisestative berichtet, dem Sirui T–005X und dem Rollei Compact Traveler No. I. Von dem gleichen Hersteller wie das Compact Traveler ist auch das C5i – von Rollei, bzw. von Fotopro. Das Rollei C5i ist weder Fisch noch Fleisch. Es ist kein besonders leichtes Reisestativ und kein massives Studiostativ – und beides will es auch nicht sein. Es ist einfach ein etwas stabileres Stativ mit akzeptablem Gewicht zum mitnehmen, was auch an windigen Tagen genutzt werden kann. Zudem ist es ein absoluter Allrounder und beinhaltet sogar ein ausgereiftes Einbeinstativ. Und warum ist dieses Stativ so beliebt? Es kostet etwa 110,- €, ist Arca-Swiss kompatibel und ist wirklich ziemlich gut.

Rollei C5i Stativ

Bevor ich auf meine Erfahrungen mit dem Stativ eingehe, gibt es einige wichtige Fakten. Das Rollei C5i trägt mit dem mitgelieferten Kugelkopf FPH–52Q maximal 8 kg und wiegt dabei mit Kopf „nur“ 1,62 kg. Die minimale Höhe beträgt 21,5 cm, die maximale 158 cm bei einem Packmaß von 43 cm. Die Beine sind in 4 Segmente unterteilt, von denen 3 ausfahrbar sind. Ein Bein kann als Monopod genutzt werden und hat dann ein Gewicht ohne Kugelkopf von 480 g und ist in der Höhe zwischen 40 und 183 cm einstellbar. Der Kugelkopf hat eine Panoramafunktion und das Stativ gibt es in den Farben Orange, Titan, Rot, Grün und Blau.

Übrigens habe ich nun auch das Sirui ET-1004 und es ein wenig mit dem C5i verglichen.

Nunmehr habe ich auch ein Video zum C5i erstellt, indem ich es ein wenig genauer erkläre:

Inhalt

Das Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Die Beine

Neben den etwas wackeligen Reisestativen in den vergangenen Beiträgen, gibt es jetzt etwas durchaus positives zu berichten. „Nur“ 3 ausfahrbare Beinsegmente dienen nicht dem Packmaß, aber der Stabilität. Diese sind mit 25, 22, 19 und 16mm noch immer nicht massiv, aber durchaus ausreichend. Zumindest sind die Beine des C5i schon wesentlich stabiler als die der Reisestative. Dazu gibt es einen sehr guten Drehverschluss, der sich „Quick T-Lock“ nennt und nicht nur massiv aussieht, sondern auch hält. Zudem lässt er sich sehr gut bedienen und fühlt sich hochwertig an. Die Beine fahren aber nicht von alleine – durch reine Schwerkraft aus, sondern müssen ausgezogen werden. Die Gummifüße sind sehr weich und geben guten Halt.

Rollei C5i Stativ

Eines der Bein ist vollkommen ungepolstert, eines hat einen kleinen – fast zu kleinen Moosgummigriff und eines hat eine Neopren-Polsterung die mit einem Klettverschluss abnehmbar ist. Letzteres Bein ist auch abschraubbar und als Einbeinstativ nutzbar. Dazu später mehr.

Rollei C5i Stativ

Klappmechanik

Anders als beim Compact Traveler ist die Klappmechanik etwas robuster, wertiger und werksseitig fester verschraubt. Trotzdem ist es ratsam die Schrauben noch etwas fester zu ziehen, sodass ein versehentliches einklappen der Bein vermieden wird. Ansonsten macht die Mechanik und auch die Aufnahme für die Mittelsäule einen einfachen aber auch robusten Eindruck. Dazu gibt es noch einen kleinen Knopf mit dem man die Bein in drei verschiedene Winkel abspreizen kann oder auch das Stativ überklappen kann, womit man das relativ kleine Packmaß von 43cm erhält.

Rollei C5i Stativ

Ein kleines Detail gibt es aber noch. Auf einer der drei Seiten der Halterung für die Mittelsäule gibt es eine kleinen fest verschraubte Öse, in der sich ein kleiner Schlüsselring befindet. Da kann man wohl so einiges dranhängen, was genau weiß ich aber auch nicht 😉

Rollei C5i Stativ

Mittelsäule

Danach folgt die Mittelsäule, die zwei Befestigungsmöglichkeiten besitzt, die beide verwendet werden sollten. Zum einen gibt es eine Bremse oder auch Friktion für die Mittelsäule, mit der man diese aber auch Arretieren kann. Dieser gummierte Drehring funktioniert gut und hält die Mittelsäule insbesondere gegen seitliches Wackeln. Die eigentliche Feststellschraube ist an der Seite zu finden. Diese fixiert die Höhe der Mittelsäule, schnell und stabil. Trotzdem sollte man auch immer die Säulenbremse mit festziehen, denn sonst hat die Mittelsäule ein seitliches Spiel, was schnell zu Verwacklungen führen kann. Ich benutze meist beide Arretierungen, mindestens aber den Ring der Säulenbremse.

Rollei C5i Stativ

Die Mittelsäule ist in zwei Teile unterteilt, welche aber nicht gleich groß sind, sondern eher in ¼ und ¾ Stücken. Somit kann wahlweise das lange Stück zu Hause gelassen werden, um das Gewicht zu minimieren, insofern die niedrigere Aufbauhöhe dann noch ausreichend ist. Auf der Oberseite gibt es dann natürlich die Aufnahme für den Stativkopf. Hier ist eine Gewindestange verschraubt die mit einer Mutter fixiert werden kann. Die Gewindestange hat auf der einen Seite ein 1/4 Zoll und auf der anderen ein 3/8 Zoll Gewinde, womit man Stativköpfe oder direkt Kameras aufschrauben kann. Das 3/8 Zoll Gewinde gibt es nicht nur in dem obersten Rohr der Mittelsäule, sondern auch in dem Stativbein, welches auch als Einbeinstativ genutzt werden kann.

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Eigentlich ist hier alles Robust und logisch aufgebaut, trotzdem muss ich hier etwas Kritik äußern. Zum einen benötigt man so für den Umbau zum Einbeinstativ immer Werkzeug um die Mutter des Gewindes zu lösen, was sehr unpraktisch sein kann. Zum anderen wäre es kein Beinbruch für den Hersteller gewesen, eine zweite Werkzeuglose Variante für das Einbeinstativ beizulegen. Wer wissen will, wie man eine Platte für den Stativkopf auch ohne Werkzeug produzieren kann, darf sich gerne das Review zum Sirui T–005X durchlesen.

Rollei C5i Stativ

Ansonsten ist die Mittelsäule funktional und stabil. Auf der Unterseite befindet sich ein kleiner drehbarer Ring, mit welchem man ein weiteres ¼ Zoll Gewinde herausdrehen kann. Hier kann der mitgelieferte Haken angeschraubt werden, mit welchem man das Stativ bei Wind z.B. mit seinem Rucksack beschweren und stabilisieren kann. Wer einen weiteren Stativkopf besitzt und das Stativ nicht wirklich zusammenbauen muss, kann hier sogar gleichzeitig einen zweiten Stativkopf halbwegs stabil aufschrauben.

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Außerdem kann man das Stativ durch umklappen der Bein in Retrostellung nutzen, was aber nicht die Musterlösung ist. Hierzu sollte man einfach die Mittelsäule umdrehen und man kommt mit der Kamera auch auf Bodennähe. Wie man merkt, ein wirklich vielseitiges Stativ.

Stativkopf FPH–52Q

Der Stativkopf des Rollei Compact Traveler hat mir ja nur so halb gefallen. Der Kopf des C5i weiß zu überzeugen. Er besitzt wirklich alle Funktionen, die ein guter Stativkopf haben soll. Er hat eine sehr sanft laufende Panoramaebene mit Gradskala, mit der auch horizontale Videoschwenks möglich sind. Er hat zwar keine separate Friktion, aber die Feststellschraube des Kugelkopfes lässt sich sehr fein justieren, sodass man diese so sanft lösen kann, dass die Kugel nicht vollkommen widerstandslos die Kamera fallen lässt. Außerdem ist die Kugel schön klein und hat trotzdem eine Tragkraft von 8 kg.

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Darauf befindet sich die Arca-Swiss kompatible Schnellwechselplattenaufnahme, welche drei Wasserwaagen/ Libellen besitzt. Die mitgeliefert Stativplatte ist durch zwei Inbusschrauben vor dem seitlichen hinausrutschen gesichert. Ansonsten macht die 50mm lange Stativplatte einen sehr guten und wertigen Eindruck.

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Unterm Strich ist der Stativkopf sehr gut und ich finde wirklich keinen Kritikpunkt.

Einbeinstativ

Und dann gibt es auch noch die Option das C5i als Einbeinstativ zu nutzen, wobei der Umbau hier etwas Zeit und Werkzeug benötigt. Bereits oben habe ich geschrieben, dass dazu eines der Beine benötigt wird, welches abgeschraubt wird. Das geht auch ganz schnell. Nun hat man das Bein mit dem ¼ Zoll Innengewinde in der Hand. Hierauf kann man direkt den Stativkopf oder auch die Kamera schrauben oder man verlängert durch die Mittelsäule das Einbeinstativ. Zwischen Kugelkopf und dem Stativ kann man dann eine praktische Trageschlaufe einsetzen. Außerdem gibt es eine Gürtelhalterung, mit der man das Einbeinstativ des Rollei C5i an der Hüfte verkürzt stabilisieren oder auch vollständig tragen kann.

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Rollei C5i Stativ

Alles in allem braucht der Umbau zwar etwas Zeit, aber dann hat man aus einem 110,- € Stativ ein richtiges Einbeinstativ gebaut. Ein Transformer könnte kein besseres Stativ konstruieren 😉

Stabilität und Gewicht

Klar, mit etwa 1,6 kg ist es kein ultra leichtes Reisestativ, aber trotzdem ist das Gewicht akzeptabel und man kann es auch auf längeren Touren gut transportieren, insofern man es gut verstaut.

Für dieses Gewicht ist das Rollei C5i wirklich sehr sehr Stabil und wesentlich stabiler als Reisestativ um die 1000 Gramm. Ganz besonders die dickeren und relativ steifen Bein tragen dazu bei, das es sich kaum in sich verdrehen lässt. Auch wirkt alles massiver als bei den kleineren Stativen. Beschwert, mit einem eingefahrenem Beinsegment und mit eingefahrener Mittelsäule kann man wohl sogar in einem Orkan gute Fotos erzielen. Fährt man die Beine vollständig aus, so ist es immer noch sehr stabil, aber schon leicht windanfällig. Wenn die Mittelsäule ausgefahren ist, dauert es natürlich länger bis die Kamera nach Berührungen wieder still steht. Ist es nicht besonders windig, so benutze ich das Rollei C5i immer in voller Höhe – ohne Probleme.

Lieferumfang

Stativ mit Kugelkopf und Schnellwechselplatte, Transporttasche, Werkzeug, Haken, Trageschlaufe und Handbuch

Rollei C5i Stativ

Fazit

Ganz klar und ohne Einschränkung kann ich das Rollei C5i als Kompromiss zwischen Preis, Stabilität und Gewicht empfehlen. Der Knaller ist aber die Vielfältigkeit. Zwischen 0cm und 1,58m kann ich alles mit ausreichender Stabilität fotografieren. Auch das Einbeinstativ ist brauchbar. Dazu noch das wirklich schöne Orange. Für 110,- € ein no-brainer. Selten habe ich ein Stativ mit einem solchen Preis-/ Leistungsverhältnis gesehen. Bin ich am Meer oder bei Wind unterwegs, ist das C5i mein Stativ.

Alternativen zu diesem Stativ möchte ich und kann ich auch nicht benennen. Aber wenn es leichter und mobiler sein soll, würde ich zum Sirui T–005X raten. Wenn es Stabiler und schwerer aber auch etwas höher sein darf, kann ich den großen Bruder des C5i empfehlen, das Rollei C6i.

Welches ist dein Kompromissstativ und besitzt du überhaupt eins?

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10 Gedanken zu „Rollei C5i Stativ mit Kugelkopf FPH–52Q im Test

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  7. Buena revisión del trípode dejando claro sus puntos fuertes y que es un aparato de una calidad suficiente para iniciados que permite mucha versatilidad

  8. Hi Alex,

    würdest Du sagen, die Stabilität etc. lohnt sich das etwas höhere Gewicht im Vergleich zum Sirui T–005X (z. B.) in Kauf zu nehmen? Ich würde das Stativ viel zum Reisen nutzen und bin mir nun unsicher welchen Kompromiss (je nach Stativ) ich eingehen möchte.
    Kannst Du vielleicht mal einen Kurzvergleich mit den „größten“ Unterschieden zwischen den beiden Stativen (Rollei C5i und Sirui T–005X) machen?

    Liebe Grüße und danke für die Tests! 😉

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