Canon hat unlängst eine ganze Reihe von neuen Kameramodellen vorgestellt. Darunter fallen als Profi-DSLR’s die EOS 5DS, die EOS 5DS R, als Amateur-DSLR’s die die EOS 750D und die 760D(!) und ein paar andere neue Modelle. Auch interessant dürfte die EOS M3 werden und das EF 11–24mm f4 L USM Objektiv. Mit der EOS 760D geht Canon neuerdings etwas andere Wege. Die neue über–750D hat nun mehr manuelle Kontrollen und ein LCD-Display auf der Gehäuseoberseite. Das haben bislang nur die zweistelligen Canon’s oder höhere Modelle gehabt. Ebenso ungewöhnlich von Canon ist eine extrem hohe Auflösung. Hier liefern die EOS 5DS und 5DS R 50 Megapixel, wahlweise mit oder ohne Tiefpassfilter. Gerne möchte ich noch etwas zu den einzelnen Produkten schreiben.
Inhalt
Canon EOS 5DS
Die EOS 5D Mark II hatte im Jahr 2008 mit 21 Megapixeln eine außerordentlich hohe Auflösung. Danach hat ist Canon in Sachen Auflösung fast stehengeblieben. Als Nikon 2012 mit der D800 und dem sehr guten 36 Megapixel-Sensor eine Art „bezahlbare Schallmauer“ durchbrach, schien das Canon vollkommen ignorieren zu wollen. Nun legt Canon mit den 50 MP der 5DS nach und erreicht Bestmarken im Vollformat-Sektor. Ein digitaler Zoom von 1,6 fördert so immer noch 20 Megapixel Bilder zu Tage. Canon wirbt gezielt mit FineArt-Drucken im A0 Format, die die Bilder der 5DS mit geringem Bildrauschen liefern soll.
Weiterhin soll der Spiegel bei der Auslösung weniger Erschütterungen verursachen, damit auch minimale Verwacklungen vermieden werden können. Zwei Digic 6 Prozessoren sollen 5 x 50 MP in der Sekunden verarbeiten und die Daten schnell per USB 3.0 weiterreichen. Eine erweiterte Motiverkennung und -nachführung kommt zum Einsatz, die wohl aus der EOS 7D Mark II stammt. 61 Autofokussensoren sind gut, 41 Kreuzsensoren natürlich auch. Genial: von den 41 Kreuzsensoren sind 5 Doppel-Kreuzsensoren.
Canon verbaut nun an der 5DS auch einen neuen Intelligent Viewfinder II Sucher und hat einen konfigurierbaren Schnelleinstellungsbildschirm. Und endlich wird auch ein Intervall-Timer verbaut.
Wie schon angemerkt, gibt es zwischen der Canon EOS 5DS R und der 5DS nur einen Unterschied: der Tiefpassfilter. Dadurch ist die 5DS etwas unterschärfer, reduziert aber auch Artefakte. Ob das Mehr an Schärfe bei der 5DS R wirklich nötig ist, darf dann jeder selbst entscheiden. Bei der Auflösungen eine sinnvolle Sache.
Ab 3.500 € soll es dann losgehen, wobei die 5DS R dann nochmal 200 € mehr kostet. Das hört sich nicht gerade billig an, ist aber durchaus angemessen.
Leider hat die 5D Mark II in Sachen Dynamikumfang und Bildschärfe nicht besonders gute Ergebnisse abgeliefert. Deshalb nutze ich auch sehr gerne mein Canon EOS 6D. Man kann derzeit nur hoffen, dass Canon auch endlich in der Dynamik zu Nikon, bzw. Sony aufschließt und auch mal 14 Blenden abdecken wird.
Canon EF 11–24mm f/4L USM
Geil! Endlich mal wieder etwas weitwinkliges für das Vollformat was nicht aus der Fischperspektive ablichtet. Es soll sogar so verzeichnungsfrei sein, dass es für Architektur taugen soll. Ein paar Bilder gibt es HIER Eine Offenblende von f4 reicht und ein IS benötigt man bei dieser Brennweite nur selten. Dass sollte die Anschaffungskosten etwas drücken. Die Streulichtblende mit Filterhalter ist integriert. 10,8 x 13,2 cm bei 1,2 Kilogramm sprechen aber eine andere Sprache. Groß, schwer und teuer könnte man hier vermuten. Und ja, die UVP liegt bei 3.000 €. Damit fällt die Linse mal ordentlich aus meinem Raster.
Derzeit besitze ich das 17–40mm L von Canon und schiele schon seit einiger Zeit auf das 12–24mm von Sigma. Auf jeden Fall wird das das neue 11–24mm keine Alternative für mich sein, es sein denn, dass der Straßenpreis sich halbieren wird.
Zur Canon EOS 750D und 760D gibt es HIER einige Infos.
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Ich bin echt gespannt wie der neue, jetzt ja doch von Canon selbst entwickelte, Sensor sich schlagen wird. Sony ist da, meiner Meinung nach, das Maß an dem er sich messen muss (Nikon ist im Prinzip ja Sony 😉 )
Das Objektiv hat mich ebenso wie dich solange aufhorchen lassen, bis die UVP kam… Schade eigentlich!
Ich denke auch, dass sich der Erfolg der neuen Canon an den anderen Sensoren messen muss.
Gruß
Alex
Ich bin enttäuscht von der 5Ds. Gerade beim Dynamikumfang, liegt der Sensor, laut einem Interview mit Canon, nur auf dem Level der 3 Jahre alten 5D3. Was die hohen ISOs angeht, gibt es von Canon bis jetzt nur Bilder bis ISO 800 und selbst diese sehen vom Rauschen nicht umwerfend aus. Weiterhin gibt es kein Wifi, kein GPS, keinen Kopfhörerausgang und nur rudimentäre Videofunktionen.
Eigentlich ist die Kamera nur etwas für hochauflösende Studioaufnahmen. Landschaft- uns Makrofotografen, die viel Auflösung brauchen, sind im Moment besser bei Nikon oder Sony aufgehoben.
Beim 11-24 muss ich Marcel recht geben. Es ist interessant aber teuer. Bin auf die ersten Fotos von Benutzern gespannt.
Hallo Carsten,
ich habe bislang noch keine Quellen zum Dynamikumfang gefunden, aber wenn dem so ist, werden wohl nur wirkliche Fanboys hierfür Geld ausgeben. Das wäre natürlich sehr schade. Ansonsten hätte man sich wohl in der Tat auch noch 4k gewünscht 😉
Gruß
Alex
Chuck Westfall von Canon sagt was zum Sensor das im Interview mit DPreview. Es scheint wohl technisch leider nur ein größerer 7D2 Sensor zu sein.
http://www.dpreview.com/articles/5215097585/interview-canon-s-chuck-westfall-on-eos-5ds-and-5dsr
Ich finde es schade, dass Canon uns mit durchschnittlicher Bildqualität abspeist und nicht gleich auf eine Neuentwicklung oder einen Sony-Sensor gesetzt hat.
Tatsache. Ich denke mal, dass sich dadurch schon der Käuferkreis stark einschränken wird und viele eher zur D800 oder D810 greifen werden…
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