Canon EOS 760D und 750D im Test

Canon EOS 760D Test Gehäuse BodyEs ist schon wieder ein paar Tage her, als Canon die neuen Mittelklassemodelle EOS 750D und 760D vorgestellt hat. In diesem „kleinen“ Test- und Erfahrungsbericht möchte ich gerne schreiben, was ich von den neuen Modellen halte. Eigentlich habe ich nur die 760D getestet, jedoch gibt es zwischen der 760D und der 750D kaum Unterschiede. Das Schulterdisplay, ein kleines Daumenwahlrad und ein versetztes Programmwahlrad setzen die 760D von der 750D positiv ab. Das war es dann aber auch schon. Die inneren Werte sind identisch und darauf kommt es wohl den meisten Usern an. Und eines sei vorab auch noch erwähnt: Die 760D orientiert sich an der 750D und nicht an der 70D, obwohl man die 760D auch als kleinere 70D sehen könnte. Warum dies aber nicht richtig ist, werde ich dir im Folgenden beschreiben.

Bevor ich aber subjektiv werde zunächst noch eine Übersicht der wichtigsten technischen Daten:

  • 24 Megapixel APSC-CMOS-Bildsensor
  • maximale ISO 25.600
  • WLAN und NFC
  • klappbarer Touchscreen
  • knapp 5 Bilder pro Sekunde (nur 6 RAW-Bilder in Folge)
  • Schulterdisplay, Daumenwahlrad (nur 760D)

Ein Video habe ich auch über die Canon 760D erstellt:

Unterm Strich muss man der 750D/ 760D eine ordentliche Ausstattung zusprechen. Leider fehlt ein GPS-Empfänger und auch der Autofokus im Live-View ist noch immer etwas langsam. Dafür ist es mittlerweile nicht mehr unsinnig den Bildsensor von 18 Megapixeln in der Canon EOS 700D auf 24 Megapixel in der 750D/ 760D zu erhöhen, bei einer etwas besseren Bildqualität.

Inhalt

Haptik der Canon EOS 760D

Wie schon angemerkt, habe ich nur die Canon 760D hier, was aber auch das interessantere Modell ist. Zwischen der 750D und der 700D gibt es äußerlich fast keine Veränderungen und ist deshalb auch nicht sonderlich interessant. Die EOS 760D stellt hingegen ein neues Konzept dar, welches ich so auch noch von keinem anderen Hersteller kenne. Ich stehe dem Designkonzept der 760D mit positiven bis gemischten Gefühlen gegenüber, was ich selbstverständlich wie immer, auch detailliert erläutern werde.

Die 760D – Nicht Fisch, nicht Fleisch

Die Canon 760D drängt sich zwischen der 750D und der Canon 70D, dass ist nicht zu leugnen. Ob dies Sinn macht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde den Ansatz jedoch durchaus sehr interessant, wobei es auch negative Kritik gibt. Zwar wurden einige äußere Eigenschaften von der Canon EOS 70D übernommen, diese wurden jedoch der Gehäusegröße der 760D angepasst. Das klappt meiner Meinung nach leider nur teilweise.

Canon EOS 760D Test Gehäuse Body

Schulterdisplay der 760D

Zunächst ist das Schulterdisplay der EOS 760d das auffälligste Designmerkmal, was sonst keine andere dreistellige Canon besitzt. Wenn ich meine EOS 6D daneben stelle, wirkt das Display eher mickrig, was aber nicht sonderlich schlimm ist. Denn die ISO, verbleiende Akkukapazität, Belichtungszeit, Blende, WiFi-Status, Belichtungskorrektur und auch die verbleibenden Bilder, bis die Speicherkarte voll ist, werden alle auf dem kleinen LCD-Display angezeigt – nachts auch mit Beleuchtung. Was im Vergleich zur 70D und 6D nicht angezeigt wird, sind die Betriebsart, die Belichtungsmessmethode und Autofokusmethode. Das finde ich sehr schade, da man so nicht alle wichtigen Einstellungsoptionen auf einen Blick sehen kann. Wer also 70D oder höher gewohnt ist, muss sich hier umstellen und ist zunächst ein wenig enttäuscht.

Canon EOS 760D Test Gehäuse Body

Die Vorteile des Schulterdisplays sind für erfahrene Benutzer bekannt. Durch einen Blick aus das kleine LCD-Display kann man schnell sehen, mit welche Eckdaten (Verschlusszeit, Blende, ISO) das nächste Bild aufgenommen wird. Aber der eigentliche Vorteil ist, dass dabei das hintere große Display abgeschaltet bleiben kann, sodass dadurch deutlich Strom eingespart wird. Denn das obere LCD-Display verbraucht quasi keinen Strom. Wer also durch das Schulterdisplay das hintere Display meistens deaktivieren kann, wird eine deutlich bessere Akkulaufzeit haben.

Trotzdem kann auch das hintere Display dauerhaft genutzt werden und es ist sogar der Augensensor vorhanden, der bei Annäherung das leuchtende Display deaktiviert. Diesen Sensor besitzen leider die großen Canon-Modelle nicht, was ich an einer 70D und einer 6D durchaus vermisse.

Daumenwahlrad der 760D

Auch das Daumenwahlrad wurde von den großen EOS-Modellen übernommen, jedoch ist dieses nicht baugleich. Es ist eher die kleinere Ausführung von der Canon G1X, was aber nicht schlimm ist, denn es ist sehr gut zu erreichen. Manchmal sogar zu leicht, sodass ein entsprechender Lock-Schalter direkt darunter zu finden ist, der das Wahlrad sperrt. Ich finde das Daumenwahlrad durchaus gelungen, auch wenn es nicht mit den legendären großen Wahlrädern der einstelligen Canon Modelle mithalten kann.

Canon EOS 760D Test Gehäuse Body

Bei der EOS 750D befindet sich an dieser Stelle übrigens nur 5 kreisförmig angeordnete Knöpfe und kein Wahlrad. Dieses kleine Instrument der 760D empfinde ich übrigens als größten Vorteil zu 750D – so banal es auch klingen mag 😉

Programmwahlrad links

Und der letzte große Punkt der 760D ist eine logische Konsequenz. Dadurch das das Schulterdisplay rechts – obwohl es so klein ist – viel Platz wegnimmt, muss das Moduswahlrad auf die linke Seite wandern. Für mich als Rechtshänder verliert die dreistelligen 760D damit zwei Vorteile. Zum einen kann ich mit links den Ein-/ Ausschalter nicht mehr perfekt bedienen, was durchaus ein sehr subjektives Problemchen ist 😉 und zum anderen ist eben das Wahlrad nicht mehr rechts, wo auch die meisten anderen wichtigen Bedienelemente zu finden sind. Mir gefiel immer das Programmwahlrad mit dem sehr gut erreichbaren Ein- und Ausschalter auf der rechten Seite etwas besser. Es ist bei mir wohl mehr die Umstellung, die den Eindruck etwas trübt.

Bei den meisten anderen wird das Programmwahlrad links genauso funktionieren und es sollte kein Nachteil sein. Außerdem lässt sich das Wahlrad nun erst verstellen, wenn man einen Knopf drückt, der sich in der Mitte des Wahlrades befindet. Dies ist bereits von der 60D, 70D usw. bekannt. Ich darf dies wohl als Statement von Canon deuten, dass sich Programmwahlräder, die äußerst links am Gehäuse angebracht sind, häufig von alleine verstellt haben, als solche die etwas zentraler auf der rechten Gehäuseseite verbaut wurden sind. Denn anders kann und will ich mir den Wahlradsperrknopf nicht herleiten 😉

Die neue Bedienung der 760D

Unterm Strich ist die Canon EOS 760D auf jeden Fall keine kleine 70D, was sie vermutlich auch nie sein wollte. Dafür sind die Bedienelemente zu klein und zu komprimiert. Jedoch ist die Bedienung der 760D im Vergleich zur 750D durchaus optimiert worden, was unterm Strich als Vorteil zu bewerten ist. Auch wenn ich kleinere Kritiken geäußert habe, so sehe ich doch die 760D ganz klar im Vorteil, wenn es um die Bedienung geht. Nicht zuletzt lässt sich die 760D durch das Daumenwahlrad auch im manuellen Modus so viel besser einstellen.

Weitere Bedienelemente

Die 760D und auch die 750D liegen grundsätzlich beide sehr gut in der Hand und mir gefallen die Gehäuse sehr. Alle Knöpfe sind dort, wo man sie benötigt. Der Auslöser hat gute Druckpunkte und löst erst bei einem deutlichen „Klickpunkt“ aus. Auch auf der Rückseite sind alle Knöpfe gut zu erreichen und haben einen guten Druckpunkt. Das Klappdislplay mit Touchfunktion ist eine Klasse für sich und ist noch immer vorbildlich. Ich vermisse dieses an der 6D fast jeden Tag. Die Anschlüsse für ein externes Mikrofon und dem Fernauslöser sind unter einem Gummideckel verborgen und der HDMI- und A/V out-Anschluss unter einem zweiten Deckel an der linken Gehäuseseite. Hier bietet Canon einfach die besten Gehäuse in dieser Klasse, wenn es zumindest nach mir geht 😉

Canon EOS 760D Test Gehäuse Body

Etwas Kritik verdienen sich aber die Fächer für Akku und SD-Speicherkarte. Diese sind nämlich ungefedert und klappen schnell wieder von selbst zu – das nervt. Wer die 70D kennt oder auch Nikon-Modelle in der gleichen Klasse, weiß dass es auch anders geht. Eine kleine 1 Cent Spirale bietet hier einen riesigen Komfortzuwachs. Warum Canon hier spart ist nicht nur mir ein Rätsel.

Außerdem wurde wohl ein neues Rändelrad auf der Oberseite der 760D verbaut, was laut ist und billig wirkt. Hier hat Canon sich nicht mit Ruhm bekleckert und auch schon bessere Rändelräder angeboten.

Bedienung

Ganz kurz noch zwei Sätze zur Bedienung. Ich mag die Canon Menüführung und das gesamte Bedienkonzept sehr, vielleicht auch deswegen, da ich es seit Jahren benutze 😉 Auch hier leisten sich die 750D und 760D keine Patzer und runden vielmehr durch die gute Touchbedienung den guten Eindruck ab.

Bildqualität der 750D und 760D

Mit mehr Megapixeln haben so einige Benutzer ein kleines Problem. Immer wieder werden hier 18 MP-Bilder mit 24 MP-Bildern in einer 100%-Ansicht verglichen, was natürlich Nonsens ist. Warum? Weil man eigentlich nie ein Bild in einer 1 zu 1-Ansicht betrachten wird. Selbst bei meiner Canon 6D mit weniger Megapixel und 1.000 € L-Objektiv sehen Bilder in der 100%-Ansicht schnell weich und matschig aus. Was viel wichtiger ist, ist das Bild welches später an deiner Wand hängt, in deinem Fotobuch beeindruckt oder bei Facebook, Flickr & Co. gut ankommt. Hierzu werden Bilder immer runtergerechnet. Und in diesem Prozess haben Bilder mit mehr Megapixeln – insofern diese im Durchschnitt besser sind – einen Vorteil. Benutzt man Lightroom oder Canon Digital Photo Professional, so wird man in der Regel auch seine Bilder in RAW erzeugen und später als Jpeg exportieren und dann weiterverarbeiten.

Canon EOS 760D Test Gehäuse Body

Und genau bei diesem Prozess haben Bilder mit mehr Megapixel fast immer einen Vorteil, insofern man diese eben richtig exportiert hat und die Auflösung und die Details angepasst hat. Wie das in der Praxis aussieht, zeigen die folgenden Testbilder, die ich mit der Canon EOS 760D und dem 18-55mm IS STM Objektiv in RAW aufgenommen habe und in Lightroom mit einer Auflösung von 1.000 Pixeln und einer Qualität von 60% exportiert habe:

Man kann hier gut erkennen, dass 24 Megapixel wirklich nicht matschig und verwaschen aussehen. Im Detail kann man bei einer Vergrößerung natürlich anderes erkennen, was in der Praxis aber kaum eine Rolle spielt. Hier zu sehen sind übrigens Jpeg Bilder und 100% Ausschnitte:

Zudem habe ich dir hier eine Datei hochgeladen, in der sich 6 RAW-Bilder befinden, die ich mit der 760D gemacht habe:
Download Canon EOS 760D RAW-Testbilder

Bildrauschen der Canon EOS 760D/ 750D

Hier wird es auch sehr spannend, denn bei mehr Megapixeln ist das Bildrauschen oft höher. Jedoch relativiert sich das Rauschen wieder, wenn man ein Bild auf etwa 18 MP herunter rechnet. Um dir zu zeigen, dass man durchaus auch noch mit etwas höheren ISO’s an der 760D arbeiten kann, habe ich mal wieder einen ISO-Rausch-Test durchgeführt. Das Basisbild sieht so aus:

Canon EOS 750D 760D Test ISO Testbilder ISO-Test

Canon EOS 750D 760D Test ISO Testbilder ISO-Test

Alle Bilder habe ich in RAW geschossen und dann durch Lightroom gepeitscht. Dabei wurden die Bilder deutlich beschnitten (siehe Ausgangsbilder) und die Tiefen etwas aufgehellt. Damit kann man das Rauschen gut erkennen und die Unterschiede besser zwischen niedriger und hoher ISO ausmachen. Hier nun die ISO-Testserie von ISO 100 bis ISO 25.600 der EOS 760D:

Bei ISO 100 geht es los und das Bild ist rattenscharf. Bei ISO 200 und 400 tut sich auch nicht besonders viel. Ab ISO 800 wird das Bildrauschen etwas grober, gleiches bei ISO 1.600, jedoch ohne Detailverluste. Damit würde ich in vielen Situationen noch ISO 1600 einsetzen. Bei ISO 3.200 nimmt das Kriseln in den dunklen Bildbereichen etwas zu, aber hellere Details sind davon kaum betroffen, sehr gut.

Ab ISO 6.400 wird das Rauschen deutlich und die Details nehmen sichtbar ab. ISO 6400 würde ich also nur noch mit Bedacht einsetzen. Bei ISO 12.800 wird das Rauschen schon nervig grob. Nichtsdestotrotz finde ich noch immer sehr viele Details in den helleren Bildbereichen. Das bedeutet, dass ich unter Umständen auch noch ISO 12800 bei helleren Motiven benutzen würde, aber wirklich nur im Notfall. ISO 25.600 bzw. High-ISO würde ich nie benutzen. Das Rauschen ist zu grob, Details sind nicht mehr wirklich klar und das Bild verfärbt sich etwas.

Unterm Strich finde ich die ISO-Leistung bei den kleinen EOS 750D und 760D recht ordentlich. Bis ISO 1600 fast immer, bis ISO 3200 mit Bedacht und bis 6.400 bewusst würde ich die ISO’s einsetzen. Damit erhält der Amateur schon eine ziemlich gute Leistung.

Zudem habe eine kurze Zeitraffer-Aufnahme mit der EOS 760D bei ISO 6400 erstellt, welches du dir hier anschauen kannst:

Nachtaufnahmen ohne Stativ

Zusätzlich gibt es noch den Modus der Nachtaufnahmen ohne Stativ der im Szenen-Modus zu finden ist. Dieser funktioniert so mittel. Ist das Motiv noch einigermaßen hell, erhält man sehr gute Ergebnisse:

Canon EOS 750D 760D Test Nachtaufnahmen ohne Stativ ISO 640

Ist es aber zu dunkel, dann ist es zu dunkel 😉 Ein unterbelichteter rauschender Matsch ist dann das Ergebnis:

Canon EOS 750D 760D Test Nachtaufnahmen ohne Stativ ISO 12800

Bis zu einer gewissen Dunkelheit arbeitet der Nachtmodus aber sehr gut, insofern man mal ohne Stativ unterwegs sein sollte.

Die Automatiken der 750D/ 760D

Auch Fotografen die eigentlich alles manuell steuern können verlassen sich gerne auf gute Automatiken – dazu ordne ich mich auch gerne ein. Bei Tageslicht benutze ich gerne den Av-Modus (Blendenvorwahl), Auto-ISO und den automatischen Weißabgleich und darauf möchte ich mich auch gerne verlassen können.

Eigentlich macht Canon hier immer einen guten und zuverlässigen Job und nichts anderes erwarte ich auch von der Canon 760D. Was mir schnell aufgefallen ist, ist dass die 760D oft zu lange Belichtungszeiten wählt. Bei 24mm Brennweite und ISO 250 ist mir eine 1/30 Sekunde zu viel, was bei meinem Kaffeekonsum schnell in einem verwackeltem Bild ausarten kann 😉 Grundsätzlich passen aber die automatischen Daten der 760D. Mitunter neigt sie etwas zur Unterbelichtung. Der automatische Weißabgleich ist wie gewohnt sehr gut.

Features

WLAN/ WiFi und NFC der 750D 760D

Und dann hat die EOS 760D ja auch noch WiFi verbaut. Mit meinem iPhone klappt die Verbindung und ist auch ohne NFC (!) schnell eingerichtet. Die App ist funktional zum anschauen der Bilder, die sich auf der Kamera befinden und zur Fernaufnahme. Was mich aber unglaublich stört, ist dass im Bulb Modus die ganze Zeit der Auslöser gehalten werden muss. Das stört mich auch bei meiner 6D. Immer wenn ich also über 30 Sekunden belichten will, bringt mit die App gar nichts und nur ein wirklicher Fernauslöser hilft weiter, egal oder per Kabel oder Infrarot. Das ist sehr schlecht!

Insgesamt stellt sich mir auch die Frage, wozu man eine solche App an einer Kamera mit sehr gutem Schwenkdisplay und Touchscreen benötigt. Ich habe diese App eigentlich noch nie ernsthaft benutzt. Einen Fernauslöser hingegen sehr oft 😉

Canon EOS Begleiter App

Mit der Canon EOS 1200D fing es an, dass Canon eine Art Helfer-App entwickelte, die Einsteigern der neuen EOS Kamera die Fotografie etwas näher bringen sollte. Schlecht finde ich die Idee nicht, zumal man als Neuling wirklich viel Wissen unterwegs daraus saugen kann. Außerdem sind dort auch einige Inspirationen für „Alte-Hasen“ zu finden. Mit 184 MB ist die App nicht gerade klein. Auf jeden Fall ist es eine sehr gute Alternative zum oft langweiligen Handbuch.

Autofokus

Der Autofokus der 750D und 760D ist gut, aber auch keine Revolution. Der Live-View-Fokus ist manchmal etwas lahm und nicht so schnell wie bei der EOS 70D, meistens aber vollkommen ausreichend. Gefühlt ist er schneller als in vielen anderen Tests und Datenblättern. Wer laufende Kinder oder Tiere fotografieren will, benutzt ohnehin den Phasen-Autofokus im Sucherbetrieb. Die 19 Phasen-AF-Felder sind allesamt Kreuzsensoren und erkennen auch bei etwas weniger Licht horizontale und vertikale Linien, was den Autofokus schneller und zuverlässiger macht.

Die Autofokusfelder können per separatem Knopf auf der Oberseite der 760D eingestellt werden und entweder vollautomatisch oder in 5 Zonen genutzt werden. Natürlich kann man auch ein Feld manuell auswählen. Im Live-View unterstützt der Touchscreen die Wahl des Schärfepunktes natürlich enorm.

Video

Videos kann man natürlich auch mit den beiden EOS Kameras 750D und 760D drehen, wobei der Autofokus mit STM-Objektiven hier schon ganz ordentlich funktioniert, aber nicht so gut wie an der 70D. 1080p mit 30 Bildern in der Sekunde ist die Obergrenze, mehr geht leider nicht. Mit einem anschließbarem externen Mikrofon und dem Gesamtpaket EOS 760D oder 750D kann man aber schon sehr gute Videoergebnisse erreichen, insofern die Personen hinter und vor der Kamera es können 😉

Ich habe mit dem 18-55mm IS STM mal ein bisschen rumgespielt und ein Video mit der EOS 760D gedreht:

Fazit

Wie immer, habe ich hier einen sehr subjektiven Erfahrungsbericht geschrieben. Klar, die Canon EOS 760D bzw. 750D hat auch einen Blitz und viele andere Funktionen. Aber das alles ist für mich selbstverständlich, steht in jeder Produktbeschreibung und ist für mich daher keiner Erwähnung wert. Aber dafür biete ich dir hier ganz persönliche Eindrücke, wie ich die Canon 760D als mittelmäßig erfahrener Fotograf in der Praxis einschätze. Und wie du gelesen hast, gibt es hier und da ein paar Kritikpunkte. Unterm Strich aber ist die 760D eine wirklich gute Kamera für Einsteiger, erfahrene Nutzer und auch für Nutzer die keinen großen Body und die Serienbildrate einer 70D benötigen. Selbst für professionelle Shootings kann man die 760D einsetzen, genauso wie eine 750D, eine 700D, eine 100D und auch eine Nikon D5500. Alles kein Problem.

DIR muss die 760D zusagen und gefallen. Auf jeden Fall bietet sie fast alles, was man in dieser Preisklasse im Jahr 2015 erwartet und man macht nicht wirklich viel falsch.

Wer mit wenig Megapixel klarkommt und kein WLAN benötigt, sollte sich auch mal die Canon 700D oder 650D anschauen. Wer den größeren Pro Body, einen besseren Live-View Autofokus und mehr Serienbilder benötigt, ist bei der Canon 70D an der richtigen Adresse.

Was denkst du über die 760D? Lohnt sich das Upgrade von der 750D für dich?

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11 Gedanken zu „Canon EOS 760D und 750D im Test

  1. Pingback: Canon EOS 750D und 760D vorgestellt | Fotoblog web-done.de

  2. Ja, ich fand die 760D auch ursprünglich interessant, da ich noch eine APS-C-Kamera als Zweitkamera zu meiner 6D suche. Hab zwar auch schon eine 100D, die an sich sehr gut ist, wo mir aber leider doch in einige Funktionen zu sehr kastriert wurden.
    Nachdem ich die 760D aber mal so in der Hand hatte, tendiere ich momentan doch eher zur 70D, da die der 6D doch von der Bedienung ähnlicher ist und ich nicht mehr auf meinen Back-Button-Focus verzichten möchte …
    Aber sonst sicher toll Cam.

    • Hallo Matthias,

      die 70D kommt der 6D wirklich am nächsten. Aber auch alle anderen Kameras haben einen Back-Button-Focus, schau mal im individual-Menü nach, das konnte schon damals meine 1000D 😉 Ich finde auch das die Bedienung nicht so besonders unterschiedlich ist, gerade zwischen 6D und 760D.

      Vielleicht löst die 760D irgendwann mal meine 100D ab, wäre denkbar. Eine 70D habe ein Jahr neben der 6D besessen, mir ist es irgendwie lieber, wenn der Zweitbody ruhig etwas kleiner ist. Ist aber geschmackssache. Als APS-C Kamera ist die 70D noch immer der Hammer.

      Gruß
      Alex

      • Ja, aber den BBF will ich auch blind bedienen können und wenn ich dann erst überlegen muss, welche Cam ich gerade habe und wo da evtl. der Knopf nun ist …
        Bei der 100D hab ich aber ehrlicherweise noch nicht geschaut. Werde ich mal machen, aber da fehlen ja auch andere Sachen, z.B. manuell kein AI Servo einstellbar.
        Da bei mir die APS-C vor allem auch als Brennweitenverlängerung zum Einsatz kommt, spielt die Größe nicht die entscheidene Rolle, da das an den langen Tüten nicht so ins Gewicht fällt.

        Tja, um so mehr Geräte auf den Markt kommen, desto schwerer fällt die Wahl …

        Warum hast Du Deine 70D abgegeben, nur der Größe wegen?

        • Hast du den BBF auf der AF on Taste der 6D? An der 100D kannst du den BBF auf den oberen rechten Knopf verlegen, der ist rund und sehr gut fühlbar.

          70D mit viel Brennweite macht schon Sinn. Die 70D war mir zu groß und zu schade zum rumliegen. Die 100D passt genau in meinen Anwendungsbereich, nur das Klappdisplay fehlt mir manchmal. Demnächst gehts wieder an den Strand, da muss ich nicht so auf die Kamera achten 😉

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  5. Danke für den Test. Ich habe zwei Fragen: Wenn ich mich nicht täusche, hat die 70d eine Fokuskorrektur, um manuell front- oder backfocus zu korrigieren. Hat dies die 760 ebenfalls?

    Dann eine allgemeine Frage: sieht man auf dem Liveview Veränderungen der Belichtungseinstellungen? (wird dies die 80d mal haben;)? Oder funktioniert das nur bei DSLM? Danke!

    • Ich bin mir nicht wirklicher sicher, aber die 760D hat glaube ich keine Fokuskorrektur. Die Belichtungskorrekturen sieht bei fast allen Canon DSLR. Nikon scheint da etwas wählerischer zu sein 😉

      • Danke für deine Antwort. Noch mal zum Verständnis. D.h., wenn ich die Blende zu mache, wird auch das Live-View- Bild dunkler (nicht nur die Histogrammangabe)und man sieht, wie das foto aussehen wird? Ich dachte bislang wirklich,dass sei einer der Vorteile von Sony und Co’s DSLM. Merci

        • Dass kann sogar schon meine kleine Canon 100D. Gerade wenn man mit dem Stativ und wenig Licht arbeitet ist der Live-View und die Belichtungsvoransicht eine sehr gute Hilfe, für mich nun schon seit 5 Jahren bei Canon DSLRs 😉

          Nikon hat damit immer wieder Probleme gehabt, wie dort der aktuelle Stand ist, kann ich dir nicht sagen.

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