Canon EOS 70D vs. 60D – Vergleich und Rauschen

Canon 60D Canon 70D Vergleich FrontDie Canon EOS 70D soll neue Maßstäbe setzen, zumindest was den Bildsensor und dessen neuen Dual Pixel Autofokus betrifft. Auch die Bildqualität und das Rauschen sollen sich im Vergleich zum Vorgängermodell – der Canon EOS 60D – verbessert haben. Für viele die entweder eine EOS 60D besitzen oder über ein anderes kleineres Kamera-Modell verfügen, stellt sich nun natürlich die Frage, ob sich ein Umstieg auf die 70D überhaupt lohnt. Ich habe die Canon 60D seit etwa 2 Jahren in Gebrauch und kann daher selbstverständlich persönlich und subjektiv von den Unterschieden berichten, möchte dies aber durch Gegenüberstellungen etwas objektiver darstellen.

Inhalt

Der Body

Zunächst möchte ich gerne auf die sichtbaren Unterschiede eingehen. Bereits in dem Testbericht zur Canon EOS 70D habe ich einiges zu den äußerlichen Veränderungen im Vergleich zur 60D geschrieben. Beginnen möchte ich aber mit einer visuellen Übersicht.

Wenn man eine Kamera so kennen gelernt hat, wie ich die Canon 60D, dann kann man Tagelang über die kleinste Veränderung philosophieren. Deswegen kann ich diesen Abschnitt nur als „grobe Zusammenfassung“ niederschreiben.

Grundsätzlich hat sich auf dem ersten Blick nicht extrem viel zwischen dem Body (Gehäuse) der 70D und der 60D getan. Viele Knöpfe und Proportionen sind unverändert. So haben sich das Gewicht und die Abmaße kaum verändert. Demnach bleibt die Handhabung im gro wie gehabt. Das neue Moduswahlrad und die versetzte Menü- und Info-Taste stellen diesbezüglich die größten Veränderungen dar. Das Moduswahlrad hat nun wesentlich weniger Optionen und die Videofunktion hat einen neuen Schalter mit der Livebild-Funktion erhalten. Die Motivprogramme sammeln sich nun an der 70D im „SCN“-Modus. Diese Neuerungen kann ich nur positiv bewerten. Für viele Nutzer einer zweistelligen Canon-DSLR sind Motivprogramme unrelevant und rücken so in den Hintergrund. Ebenso ist der Videomodus mit nur einem „Knopfdruck“ erreichbar und man muss nicht mehr das Wahlrad im ca. 270° drehen, wie es noch bei der 60D der Fall war. Hier hat Canon meiner Meinung nach alles richtig gemacht.

Ein Punkt den ich etwas anders sehe, ist die Versetzung der Menü- und Info-Taste. Beide waren zuvor bei der Canon 60D rechts neben dem Display angeordnet und mit dem Daumen gut und sinnvoll erreichbar. Nun wurden diese Tasten, wie es bei anderen Canon-Modellen auch der Fall ist, nach links oben verschoben. Diese Änderung mag jeder bewerten wie er mag, ich jedoch kann dem leider nichts positives abgewinnen. Ebenso verhält es sich mit dem Schnellwahlrad auf der Rückseite. Dieses wurde nochmals verkleinert fühlt sich auch nicht mehr ganz so hochwertig an, wie noch bei der 60D, 50D usw. Das sind zwar keine besonders erfreuliche Merkmale, jedoch stellen sie für sich auch keine Kaufentscheidenden Punkte dar.

Nun zu den weiteren Merkmalen des neues Body der 70D. Der Auslöser lässt sich wie gewohnt sehr gut bedienen und ist unverändert der 60D entnommen. Das Rändelrad auf der Gehäuseoberseite wurde überarbeitet und fühlt sich nun besser und wertiger an. Zwischen Auslöser und dem Rändelrad wurde eine neue Taste verbaut, mit der man nun die neuen Modi des Autofokussystems verändern kann. Die weiteren 5-Optionstasten neben dem oberen LCD-Display blieben unverändert. Das Display besitzt nun auch noch eine Statusanzeige für das WLAN und es wurde eine hellere Displaybeleuchtung verbaut. Der Unlock-Knopf für das Schnellwahlrad wurde durch einen Lock-Schalter abgelöst. Die Mechanik des Displays blieb nahezu unverändert. Die Anschlussabdeckung der Canon 70D ist nun zweigeteilt. Mikrofoneingang und Fernauslöseranschluss haben nun eine eigene Abdeckung, sowie der HDMI- und A/V Out-Anschluss.

Die inneren Werte

wpid-1.jpgUnter der Haube hat sich noch viel mehr getan. Dazu habe ich auch HIER schon einiges geschrieben. Auch über den oft Diskutierten – manchmal gelobten und manchmal kritisierten – Canon Dual Autofokus, der neben dem gewohnten Phasensenoren-AF im Spiegel auch Phasensensoren im Bildsensor verbaut hat, habe ich bereits HIER einen Artikel geschrieben. Hier wurde unglaublich viel verändert und verbessert. Zusammengefasst darf man wohl getrost behaupten, dass die Canon EOS 70D in ihrer Preisklasse das beste Autofokus-System bietet. Auch das Kameramenü wurde stark erweitert, meiner Meinung nach aber auch unübersichtlicher gestaltet. Leider scheint es wohl anders auch kaum möglich, eine solche Vielzahl an Funktionen und Optionen in einer Kamera einzubauen und individuell ansteuerbar zu machen. Der Preis des Fortschritts sozusagen.

Die EOS 70D kann bis zu 7 Bilder pro Sekunde schießen, bei der 60D waren es „nur“ 5,1 Bilder. Die alte Canon EOS 50D hat schon vor Jahren 6,2 Bilder und die 7D 7,8 Bilder pro Sekunde geschossen. Somit sind 7 FPS okay, aber kein Alleinstellungsmerkmal. Anders ist der neue Touchscreen zu bewerten. Dieser kann durchaus sinn machen, insofern man häufig im Liveview oder in Videos fokussiert. Über das interne WLAN kann man nun die Bilder kabellos auf den heimischen Rechner übertragen und die Canon 70D ansteuern. Das funktioniert natürlich auch mit dem Smartphone. Ob und für wen diese Funktion sinnvoll ist, kann ich nicht genau sagen. Durch den Touchscreen muss ich die 70D nicht mit meinem Smartphone steuern und die Bildübertragung auf den Rechner nach einem Shooting ist auch schnecke. Ich benutze die WiFi-Funktion also kaum. Viel öfter hingegen nutze ich den neuen Sucher mit LCD-Anzeige und lasse mir das Gitter und die Wasserwaage einblenden, dass funktioniert ganz wunderbar und ist sehr praktisch.

Den Schwerpunkt dieses Abschnitts möchte ich gerne auf die Bildqualität der Canon EOS 70D im Vergleich zu Canon EOS 60D legen. Denn im Grunde erleichtern die meisten zuvor erwähnten Funktionen zwar das fotografieren etwas, ändern aber an vielen Bildern nichts. Der Bildsensor und der verbaute Bildprozessor Digic 5+ hingegen schon. Dieser Vergleich soll mit dem beginnen, was wohl kritischer nicht diskutiert werden kann, dem heimischen Praxisvergleich. Bevor ihr mich deswegen in der Luft zerreißen werdet, möchte ich gerne die Testumstände beschreiben. Die Aufnahmen wurden bei gleichbleibenden künstlichen Lichtbedingungen mit den gleichen Einstellungen (ISO, Blende, Belichtungszeit, Brennweite) mit dem Canon 50mm 1.8 vom Stativ aufgenommen. Es wurde manuell fokussiert und in RAW aufgenommen. Die RAW-Bilder wurden in Lightroom etwas hinsichtlich des Weißabgleichs und der Helligkeit angeglichen. Je ISO wurden die gleichen Einstellungen pro Bild angewendet, sodass jedes Bild die gleichen Voraussetzungen hat. Zunächst einige Crops in ISO 3.200, 6.400 und 12.800, links 70D, rechts 60D:

Die gleichen Bilder habe ich als gespiegeltes Diptychon zusammengefügt (70D links, 60D rechts), so kann man die Bilder noch besser vergleichen.

Damit du selber ein wenig probieren und testen kannst, habe ich ein RAW-Paket aus den oben gezeigten Bilder geschnürt und steht zum Download bereit:
Canon EOS 60D/ 70D Vergleichstest Rauschen in RAW

Nachdem ich versucht habe die Unterschiede zu deuten, bin ich zu einem interessanten Entschluss gekommen: Pixel Peeping ist Schwachsinn! Es sind natürlich Unterschiede zwischen der Canon EOS 60D und der 70D zu sehen und das Rauschverhalten und die Detailtreue haben sich etwas verbessert. In der Praxis dürfte dieser Unterschied jedoch nur diejenigen betreffen, die sehr häufig ISO 3.200 oder mehr benutzen und diese Bilder hochauflösend oder im Detail verwenden wollen. Für all diejenigen, die nur selten mehr als ISO 1.600 nutzen, sollte der Unterschied zwischen 60D und 70D kein Kaufgrund darstellen.

Man kann aber feststellen, dass das Rauschen der 70D feiner ist als das der 60D und somit noch mehr Details übrig bleiben, wenn man eine Rauschreduzierung anwendet. Dadurch bleiben die Bilder nach der Bearbeitung bei der Canon 70D etwas detailreicher. Weiterhin zeichnet der Bildsensor der 70D die High-ISO-Daten nun etwas mehr megantafarbend auf, so der Anschein. Es kann aber auch an der Lightroom-Engine liegen, die hier die Daten anders interpretiert. Ab ISO 6.400 wird das Rauschen der 60D schon etwas sichtbar grober. ISO 12.800 wird wohl kaum noch jemand produktiv nutzen wollen. Zugleich ist hier aber auch der Unterschied zwischen 60D und 70D am deutlichsten zu sehen. Ich kann somit feststellen, dass die Canon 70D erst ab ISO. 6.400 einen Vorteil gegenüber der 60D bietet und diesen bei ISO 12.800 noch etwas ausbaut. Eine wirkliche Revolution ist dies aber nicht.

Wer ohnehin seine DSLR häufig mit ISO 3.200 und mehr einsetzt, sollte sich mal im Vollformatbereich umsehen. Die Canon EOS 6D oder die Canon EOS 5D Mark II oder III bieten hier echte Vorteile. Auch die Markenkonkurrenz möchte ich nicht unerwähnt lassen. Nikon hat mit der D7000 und D7100 einen echten APS-C Konkurrenten im Portfolio, der besonders in Sachen Rauschen, Detailreiche und Kontrastumfang der Canon 70D nicht nur das Wasser reichen kann, sondern auch überbieten kann. In dieser Disziplin hat Nikon oft die Nase vorn.

Fazit

Wer nach diesem Artikel nun noch immer nicht weiß, ob er zur Canon EOS 70D oder zur Canon EOS 60D greifen soll, der sollte sich die 60D oder sogar eine kleinere Canon 650D holen, die ähnliches bieten und weniger kosten. Wer also nicht dieses „Ich muss die 70D unbedingt habe, weil sie …..kann!“ Argument hat, darf sie auch ignorieren. Wenn jedoch einer der genannten Neuheiten sinnvoll erscheint und das nötige Kleingeld vorhanden ist, dann erhält man mit der EOS 70D eine Semiprofessionelle DSLR voller modernster Technik, die auch in 3 Jahren noch nicht veraltet ist. Dazu ist sie robust und Praxiserprobt und steht ihren Vorgängern, meiner Meinung nach, in nichts nach. Wer mit einem ISO-Monster mit super Bildqualität gerechnet hat, liegt hier auf jeden Fall falsch. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, ob er die neuen Features braucht oder nicht doch lieber zu einem älteren oder kleinerem DSLR-Modell greift.

Gegenüber der Canon 60D hat die 70D einiges an Features hinzugewonnen und stellt eine gute Modellpflege dar. Unter der Haube befindet sich aktuellste innovative Technik, auch wenn sich der eine oder andere noch eine GPS-Funktion gewünscht hat. Mit der Bildqualität grenzt Canon die 70D natürlich zu den Vollformatkameras ab. Viel spannender dürfte aber die Frage sein, ob Canon demnächst nicht eine Canon EOS 7D Mark II veröffentlicht, die dann einen APS-C Bildsensor hat, der eine wirkliche Revolution ist.

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34 Gedanken zu „Canon EOS 70D vs. 60D – Vergleich und Rauschen

  1. Pingback: Canon EOS 70D im Test | Fotografie Blog web-done.de

  2. Vielen Dank für diese sehr verständliche und realistische Beschreibung.
    Ich Stand im September 2013 selbst vor der Entscheidung ob 60 oder 70d. Dazu habe ich viele Foren durchstöbert und die 70d auf der IFA selbst ausprobiert.Parallel dazu habe ich die 60d in einem Elektronikfachgeschäft probiert. Schlussendlich habe ich mich für die 60d entschieden und es noch nicht eine Sekunde bereut. Es ist eine top Kamera zu einem derzeit attraktiven Preis.

  3. Hi, danke für den Bericht. Ich bin selber auf der Suche nach einem Nachfolger für meine 500D. Besonderes Augenmerk habe ich auf die bessere ISO-Auflösung. Könntest du evtl. nochmal 2-3 raws mit 6400 ISO machen… eher dunkel, also Abends mit nur einer Lampe an…. und eher Schatten… Da kommt die 500D ordentlich ins Schwitzen….

    Ich zögere noch zwischen 6D und 70D (die mir persönlich besser gefallen würde)…

    Danke…

    • Wie gesagt, der Unterschied zwischen 60D und 70D sollte kein Kaufgrund sein. Wenn du dich zwischen der 6D und der 70D entscheiden willst und du gerne hohe ISO’s benutzt, dann dürfte die Wahl klar sein.

      • Klar… kostet aber auch eine Stange mehr… mich würde eben interessieren wie gut die 70D ist… denke fast, dass die reichen wird… der Crop-Faktor spielt für mich… die Video-Funktionen fänd ich auch spannend…

        ich muß sie mal in die Hand nehmen… (;

  4. Sehr hilfreicher und nachvollziehbarer Vergleich! Vielen Dank! Nach meiner „analogen Zeit“ und dann PowerShot S2 habe ich mich jetzt für die 60D entschieden, weil der Leistungsabstand zur 70D sich für mich nicht entscheidend auswirkt.
    Außerdem gibt es in der Schweiz die 60D mit 18-55 mm zur einem interessanten Preis.
    Mich würde noch interessieren, welche anderen Objektive empfehlenswert wären – wenn vielleicht später ein Vollformat-Body dazu kommt, und ob und wie ich meine alten analogen Objektive mit der 60D verwenden kann.

    • Danke!

      Auf jeden Fall ein 50mm 1.8 oder 1.4. Ansonsten gibt es noch das wunderbare 15-85mm, dass aber leider nicht am Vollformat nutzbar ist. Analoge EF-Objektive sind soweit nutzbar, nur die Abbildungsleistung ist oft nicht so optimal.

  5. Nach diesem grossartig geschriebenen Vergleich spare ich halt noch ein wenig länger, ich steig ja auf von der dreistelligen in die zweistellige Klasse. Echt, dein Beitrag ist extrem hilfreich, herzlichen Dank!
    Gruss, David

  6. Hi
    Ja ich besitze die 60d und bin voll zu frieden es lohnt nicht wenn man schon eine 60 d hat
    aber die 7d Mark II da bin ich gespannt drauf ich hoffe sie liegt im Preis unter dem von der 6D
    Gruss Dietmar

  7. Danke für diesen umfangreichen Bericht! Habe in letzter viel gegrübelt, für welches Modell ich mich entscheiden soll – das nötige Kleingeld spielt ja auch ab und an eine Rolle. Obwohl ich bereits eine 450D und eine 40D habe, möchte ich mir noch eine weitere EOS zulegen….

  8. Danke für den Vergleich und die ISO Bilder! Meine 450D soll jetzt verstärkende Gesellschaft bekommen und die Entscheidung fällt mir doch ein bisschen schwer….da war mir dein Beitrag schon eine große Hilfe!

  9. Ich habe gerade die 350D gegen die 70D getauscht. Insgesamt ein wertiges Upgrade, aber nachdem es in Tests der letzten Jahre zu allen Nachfolgern immer hieß „Rauschverhalten verbessert“ „Beim Nachfolger verbessert“… „Bei der Neuen verbessert“ hätte ich mir in dem Punkt mehr erwartet.

    Das Rauschverhalten der 350d ist desaströs gewesen und außer für die scheinblinde Erbtante konnte man ISO 400 kaum und ISO 800 gar nicht nutzen. Als nunmehr mehr oder weniger stolzer Besitzer der 70D stelle ich fest, dass ich auf Anhieb in Lightroom sehe, ob ich ISO 1600 genutzt habe oder nicht und die Bilder gefallen mir auch heute nicht. Manchmal halte ich auch ISO 800 für 1600.

    Die höhere nominelle Auflösung lässt mir natürlich mehr Möglichkeiten, Details aufzugeben ohne sie später zu vermissen und verglichen mit der 350D ist die 70D eine ganz andere Liga, aber der große „Bäm“-Effekt bleibt aus und das Resümee vieler Tests, 3200 oder 6400 seien noch brauchbar, lässt mich verwirrt zurück. So kam ich auch hier her: bis ich die Bilder oben gesehen habe, dachte ich, es läge an meinem Exemplar der Kamera. 🙂

    Abgesehen von Rauschverhalten bin ich aber schon mal überrascht. Klar konnte die 350D scharf stellen und klar war das Ergebnis ok, aber die Ergonomie, das „ich stell mal grad … um“, verblüfft, gerade dank Touchscreen ist das ganze wirklich Sahne. An das Handling kann man sich gewöhnen.

    Auch überrascht, aber dieses mal wieder negativ hat mich die Fokusleistung mit dem 2,8er Sigma 24-60 und einem 70-200 2,8, verglichen mit der 350D. Wo einem mit dem 70-200 4L alles gelingt hat man bei den beiden anderen das Gefühl, in der 70D würfelt jemand. Das bemerke ich im Vergleich zur 350D und auch mein Bruder mit einer 1000D als Vergleich. Und allein mit der Kombi 350d + Sigma hab ich einige tausend Fotos gemacht, da hat man dann schon eine Idee, was geht und was nicht.

    Ein Beispiel: AF mittleres Messfeld, am Tag einen Segler fotografieren wollen aus etwa 150 Metern. Ergebnis: Scharf war ein Busch, im Bildrand unten zu sehen für etwa 200 Pixel, Distanz etwa 60-80 Meter. Das ist kein Frontfocus, das ist zum Mäuse melken. Interessant ist dabei, dass sich das bei Nahaufnahmen nicht bemerkbar macht. Auf 3-5 Meter kann ich alles fokussieren un mag die Motivlage noch so schwierig sein. Im Gegenlicht aus 3 Metern eine Holzschüssel fotografiert, Abweichung maximal 2-3 mm, wie ich es gewohnt bin. Habe daraufhin gedacht „Ok, war vllt Pech“, Baumstamm fokussiert, 15 Meter weg, Distanz AF-Messpunkt zur Krone etwa 800 Pixel und scharf waren mal die Blätter, mal der Stamm, mal nichts. Das werde ich beobachten müssen…

    WLAN finde ich übrigens sehr cool. Zum einen spart es den Fernauslöser, zum Anderen ist es gerade bei Gruppen ganz gut, um schnell die „Augenkontrolle“ und ggf. ein neues Foto zu machen. Auch einen Schnappschuss gleich als Teaser zu Facebook zu schicken, ist ganz nett. Sicher keine Revolution, aber „entdecke die Möglichkeiten“. 🙂

    • Kann es sein, dass du die Bilder immer in der 100%-Ansicht betrachtest?

      Ansonsten ist die 70D nicht wirklich schlecht auf diesem Gebiet. Was den von dir beschriebenen Fehlfokus betrifft, würde ich die Kamera einfach mal mit den Objektiven einschicken. Hier sollte die 70D wesentlich besser sein, als du sie beschreibst.

  10. Hallo Zusammen

    Besten Dank für den ausführlichen Bericht. Ich habe noch einige Fragen. Zurzeit habe ich eine 50d. Fotografieren tue ich hauptsächlich Pferdesport. Somit ist mir sicher auch ein schneller Autofokus und die Anzahl der Bilder/Sekunde wichtig. Mein Objektiv ist das 70-200 2.8 ohne IS.
    Ich habe in schlecht beleuchteten Hallen mit der 50d das Problem des Bildrauschen.Da ich dort teilweise die ISO bis auf 1600-2000 hochdrehen muss um eine vernünftige Verschlusszeit zu erhalten.
    Auf eine Vollformat möchte ich nicht umsteigen. Deswegen schwebt mir eine 70d vor.

    Was ist eure Meinung dazu? 70d oder würde auch die 60d ausreichen?

    Gruss Patrik

    • In deinem Fall scheinst du ja schon die Fakten zu kennen, scheust aber die Entscheidung und möchtest jemand anderen entscheiden lassen. Zumindest wirkt es so 😉

      Die ISO ist bei beiden Kameras ähnlich, daher kommen nur Bilder/Sekunde, der Autofokus und der höhere Preis der 70D in die Waagschale. Die Frage ist demnach: Sind dir etwa 400 € mehr für die 70D Wert oder nicht?

      Wenn du das Geld über hast, machst du auf jeden Fall mit der 70D nicht viel falsch und wäre auch meine erste Wahl für diesen Einsatzzweck. Evtl. gibt es ja noch zu Photokina eine 7D II die wohl teuerer sein dürfte, aber dass sind nur Gerüchte.

      Gruß
      Alex

  11. Mal ein richtig guter Bericht. Vielen Dank – meine Entscheidung ist gefallen! Super, dass ich gleich als erstes auf Deinen Text gestoßen bin und mir viel Stimmungsmacherei gespart habe!

  12. Hi, ich hab den Vergleichstest gleich als erstes gefunden. Nun haben wir Mai 2016, … und ich möchte gerne wieder einsteigen – nach einer Canon 450D, Nikon D80 und D300 hatte ich in einem Wahn alles verkauft und jetzt merke ich halt das es einfach nix besseres gibt wie ein Foto aus einer DSLR. Ich habe ein recht gutes Angebot gefunden für ne 60D, hadere aber mit mir ob ich nicht doch ein paar Teuros drauf legen soll um die 70D zu nehmen. Ich fotografiere gerne landschaftlich, aber auch bei Dämmerung – Sportbilder eher weniger, dann eher noch Portraits. Und jetzt weiss ich halt nicht mehr weiter … 🙂

    • Wenn du auf Technik stehst und ein Touchscreen und ein schneller Live-View Autofokus wichtig ist, dann die 70D. Ansonsten würde es wohl auch eine 60D tun.

      • Hallo,
        danke dir für deine Antwort. Ich bin ein durch-den-Sucher-Knipser :-), schnellerer Autofokus ist sicherlich was schönes … aber bei Landschaft und Portraits nicht wirklich relevant denke ich mal … Zumal die 70D doch noch gebraucht > 750€ über den Tisch geht.

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