Apple hat vor kurzem das neue iPad Pro in der 9,7″ Größe vorgestellt. Eigentlich ist dieses iPad Pro ein aufgebohrtes iPad Air 2 oder ein iPad Air 3. Das bedeutet, dass die innere Hardware ziemlich schnell arbeitet, die sonstigen Rahmenbedingungen aber gleich geblieben sind. Was das neue iPad Pro in meinen Augen aber spannend macht, ist das neue True Tone Display. Eigentlich scheint es nicht wirklich am Display zu liegen, welches mit 2048 x 1536 Pixeln auflöst, sondern an mehreren Vier‑Kanal-Umgebungslichtsensoren, die das Licht der Umgebung anpassen. Das betrifft nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Farbtemperatur.
Zu Hause versuchen ambitionierte Fotografen vieles zu tun, um am Monitor möglichst neutrale Bilder zu sehen. Hochwertige Monitore werden kalibriert und das Umgebungslicht wird möglichst Farbneutral gehalten. So soll eine Umgebung geschaffen werden, in der Bilder möglichst objektiv beurteilt werden sollen.
Oft ist dies aber so nicht machbar. Noch schwerer ist dies bei mobilen Endgeräten. Ich nutze z.B. mein Notebook und iPad auch gerne im Wohnzimmer oder unterwegs. Dort habe ich eben keinen Einfluss auf das Umgebungslicht.
Die Apple True-Tone-Technologie passt die Farbtemperatur an. Arbeite ich bei sehr kühlem Umgebungslicht, so wird auch das Display bläulicher. Wird die Umgebung eher von Kerzen oder Glühbirnen erhellt, so sind die Farben am iPad eher wärmer, also rötlicher. Jetzt besteht bei vielen natürlich die Annahme, das genau dieser Prozess doch die Farben verfälscht. Aber das stimmt so nicht.
Das menschliche Auge, bzw. unser Gehirn gleicht Farbverschiebungen extrem gut aus. Gerade bläuliche und rötliche Farben sind hier unproblematisch. Wichtig ist auch noch, dass wir mit unseren Erfahrungen arbeiten. Wir wissen wann eine Wand weiß, ein Himmel blau und eine Wiese grün ist. So kann unser Gehirn sehr gut mit solchen eigentlich unterschiedlichen Farben umgehen und diese verhältnismäßig gut unter schlechten Bedingungen bewerten.
Ich schaue mir am liebsten Fotos bei Flickr und 500px auf meinem iPad Air an. Seit iOS 9.3 auch mit Night Shift. Auch hier werden Farben stark in den warmen Farbbereich verändert, um den Melatonin-Ausstoß nicht durch ein kaltes blaues Licht am Abend einzuschränken, sodass man besser schlafen kann. Es ist unglaublich wie sehr sich die Augen daran gewöhnen und ich auch unter diesen Bedingungen Bilder noch immer sehr gut bewerten kann. Das habe ich bereits die letzten Wochen ausprobiert.
Gerade für mobile Geräte wie Tablets und Laptops halte ich solche Umgebungslichtsensoren für sehr sinnvoll. Zudem man auf diesen Geräten mittlerweile auch sehr gut Lightroom nutzen kann. Gerade Apple verbaut oft sehr gute IPS-Displays die bereits Werksseitig sehr gut kalibriert sind und sRGB abdecken. Ich habe schon bessere Apple-Displays mit Standard-Farbprofil gesehen als Displays die mit einem günstigen Kalibrierungsgerät profiliert worden sind. Daher stehe ich dieser Technology sehr positiv entgegen, besonders wenn diese aus dem Hause Apple kommt. Denn Apple hat hier in der Vergangenheit sehr gute Arbeit geleistet.
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