Flick
Flickr wurde 2002 von dem kanadischen Unternehmen Ludicorp gegründet. Erst nach und nach hat sich die Seite zu einer bekannten Adresse für Fotografien und Fotografen entwickelt. 2005 wurde Flickr aufgekauft und gehört seitdem zum Portfolio des Yahoo-Konzerns. Seit 2011 sind rund 6.000.000.000 (Sechsmilliarden) Bilder hochgeladen wurden. Weltweit gehört Flickr zu den am häufigsten besuchten Seiten im Internet. Flickr ist nicht nur durch die unzähligen Bilder so erfolgreich, sondern auch durch interne Möglichkeiten Bilder zu teilen und bekannt zu machen, bzw. zu suchen und zu finden, so bekannt geworden. Neben den einzelnen Nutzern und dessen Fotos (Fotostream) gibt es viele Wege die Bilder bekannt zu machen. Die wohl bekannteste Funktion bieten hier Gruppen. Hier können User Bilder hinzufügen, die das Thema der Gruppe betreffen. Man kann dies wohl mit einem Thema in einem Forum vergleichen. Bilder können mit Tags gekennzeichnet werden, sodass diese durch Suchmaschinen leichter gefunden werden. Dazu kann jedes Bild von jedem Mitglied Kommentiert und favorisiert werden.Bilder die viele Aufrufe, Kommentare und Fans haben, werden im sogenannten »Entdecken« oder auch »Explore« Bereich angezeigt und so sichtbarer für andere Nutzer. Über die Jahre hat sich durch die Entwicklerschnittstelle (API) ein Sammelsurium an Apps und Webseiten von Drittanbieter entwickelt, die die Bilder und Algorithmen von Flickr nutzen und diese in anderer Weise darstellen.
Das Geschäftsmodell von Flickr besteht wohl primär darin sogenannte »pro« Accounts zu verkaufen. Diese haben den schlichten Vorteil, die Begrenzungen der kostenlosen Mitgliedschaft aufzuheben. Diese bestehen aus einem beschränkten Speicherplatz, zugriff auf Statistiken und begrenzten Gruppen und Sammlungen. Der Flickr pro Account kostet 24,95 $ jährlich. Weiterhin verdient Yahoo, ääähm Flickr an den Kooperationen mir Getty Images und Snapfish. Über Snapfish können Fotoabzüge und weitere fotografische Artikel bestellt werden, die die Flickr Inhalte nutzen. Über Getty Images können Bilder verkauft werden.
500px
500px ist die Abkürzung für 500 Pixel. 2009 wurde 500px von Oleg Gutsol und Evgeny Tchebotarev in Toronto in der jetzigen Form gegründet. Die Zielgruppe von 500px wurde sehr früh definiert: Professionelle Fotografen. Wo es bei Flickr wohl doch eher um die Masse der Bilder geht, hat sich 500px dem Niveau der Inhalte verpflichtet. 2012 waren etwa 6.000.000 Bilder online. Das durchschnittliche Level der Fotos ist – so kann ich auch eigener Erfahrung sagen – höher als auf anderen Plattformen, wie Flickr. Obwohl der Bilderupload nicht inhaltlich zensiert oder eingeschränkt wird. Bei Flickr ist der Durchschnittsfotograf mit dem iPhone und bei 500px mit der Canon EOS 5D MkII unterwegs.
Ansonsten ist 500px Flickr recht ähnlich. Auf dem ersten Blick. Im Detail gibt es schon Unterschiede. So kann man seine Fotos nicht in Gruppen veröffentlichen, sondern man muss durch knüpfen von Kontakten zu anderen Mitgliedern die Präsenz seiner Bilder steigern. Umso mehr Mitglieder ein Foto bewerten, favorisieren oder kommentieren, desto höher steigt der »Pulse«. Der Pulse ist bei jedem Foto sichtbar. Bei Flickr gibt es ein ähnliches Prinzip/ Algorithmus, der jedoch nicht sichtbar ist. Die Steuerung und Übersicht erinnert ein wenig an Facebook, Twitter und Flickr. Meiner Meinung nach haben hier die Entwickler viele gute technische Lösungen schön umgesetzt. Es wirkt viel mehr als eine soziale und auch kommerzielle Plattform für Fotografen, als ein buntes Bilderalbum, wie bei Flickr. Obwohl 500px noch etwas reifen muss, wirkt es schon jetzt professioneller als Flickr. Wobei man berücksichtigen sollte, dass das Publikum auf 500px zwar fachlich kompetenter ist, aber auch um ein vielfaches kleiner als bei Flickr.
Natürlich wollen auch die Betreiber von 500px Geld verdienen. So kann man auch hier seinen kostenlosen Account auf eine »Plus« oder eine »Awesome« Mitgliedschaft upgraden. Hier liegen die Preise jährlich zwischen 19,95 $ und 49,95 $. Es gibt ähnliche Beschränkungen, bzw. Erweiterungen wie auf Flickr. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Anbindung des Stores. Hier kann man die eigenen Bilder zum Kauf anbieten. Reich wird man hierdurch wohl nicht, aber die Bedienung ist vorbildlich.
Abschließend möchte ich noch gerne die iOS Apps von 500px für iPad und iPhone erwähnen. Diese sind wirklich vorbildlich entwickelt. Schön, übersichtlich und logisch. Hier sollte sich Flickr ein Beispiel nehmen.
Resümee
Vieles habe ich schon gesagt und für individuelle Entscheidung solltet ihr euch einen eigenen Eindruck von den kostenlosen Angeboten machen! Ich nutze beide Plattformen parallel. Flickr hat eine riesige Community und 500px wohl das fachlichere Publikum. Wenn sich Flickr zukünftig ein wenig mehr anstrengt, sehe ich beide Plattformen weiterhin als sinnvoll an. Jedoch gibt 500px schon gas und gewinnt rasend schnell an Nutzern und an Attraktivität. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mich nicht für oder gegen einen einzigen Anbieter entscheiden.
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