Astrofotografie mit dem Canon EF 11-24mm f/4L USM

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky WaVor wenigen Wochen habe ich bereits einen Artikel zum Canon EF 11-24mm f/4L USM geschrieben und betont, wie scharf doch das teure Canon Superweitwinkel-Objektiv ist. In den letzten Tagen konnte man aufgrund der starken Dämmerung und des Wetters hervorragend Bilder von der Milchstrasse machen. Diese Chance habe ich natürlich genutzt um das Canon EF 11-24mm mit 11mm auf den Himmel zu richten. Meine Canon EOS 6D eignet sich dazu ganz hervorragend, ohne motorische Nachführung aber leider nur beschränkt. Das heißt, dass ich mit kürzeren Belichtungszeiten arbeiten muss, um keine sichtbaren Bewegungsunschärfen zu kassieren. Dazu muss man demnach die ISO etwas hoch kurbeln. Die 6D leistet hier aber gute Arbeit. Zudem lässt sich in Lightroom noch einiges herausholen, aber ISO 6.400 und 12.800 sieht man schon an einigen Stellen.

Canon EF 11–24mm f/4L USM Produktbild Test

Vorab muss ich aber noch kurz einen Disclaimer einfügen. Ich bin kein Astrofotograf und kenne mich maximal dilettantisch mit dem Himmelsfirmament aus. Mir ist bekannt, wie ich wesentlich bessere Ergebnisse erzielen könnte. Zeit, Ort und Technik sind hier die Stichworte, die mir aber leider nicht zur Verfügung standen. Trotzdem finde ich die Bildergebnisse, gerade in mittlerer Auflösung schon recht interessant.

Natürlich sollte man sich alle Bilder in höherer Auflösung anschauen, um tatsächlich wichtige Details zu erkennen. Deshalb habe ich alle Bilder in voller Auflösung als Jpeg und RAW als Zip-Datei verpackt, die du dir hier runterladen kannst:
Canon EF 11-24mm Jpeg Testbilder Sterne
Canon EF 11-24mm RAW Testbilder Sterne

Zudem habe ich alle Bilder mit Lightroom mehr oder weniger stark bearbeitet, was meiner Meinung nach zu einem optimaleren, aber ebenso subjektiven Ergebnis führt. Wenn du dir die RAW-Dateien anschaust erhältst du ein neutrales Bild, was dir die Eindrücke objektiver erscheinen lässt.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky Wa

11mm, f4, 15 Sek., ISO 6.400

Nördlich von Hannover sieht es zwar sehr ländlich aus, aber auch noch etwa 25km Luftlinie von der Großstadt entfernt, kann man deutlich die erhellten Wolken am Horizont erkennen. Dieses Streulicht lässt den gesamten Himmel heller erscheinen, was zu Folge hat, dass man weniger Sterne und somit weniger von der Milchstraße sehen kann. Es gibt natürlich bessere Orte um den Himmel nachts zu fotografieren.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky Wa

11mm, f4, 20 Sek., ISO 12.800

Wenn man sich aber etwas zur Seite dreht und die ISO und Belichtungszeit etwas anhebt, kann man die Milchstraße schon sehr gut erkennen. Bei ISO 12.800 fängt auch die Canon EOS 6D schon ganz schön an zu Rauschen und auch die Belichtungszeit sollte nicht viel länger sein. Durch die 11mm Brennweite kann man deutlich sehen, dass die Bäume rechts etwas verzerrt wirken. Man muss sich zunächst auf die Brennweite und den Standpunkt einlassen, ansonsten wirkt das Bild fast abstrakt.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky Wa

11mm, f4, 20 Sek., ISO 12.800

Hochkant wirkt das Bild bei 11mm natürlich wesentlich besser, da man die Milchstraße vollständiger aufs Bild bekommt. Wenn man in Lightroom die Klarheit richtig aufdreht, dann sieht man auch in geringerer Auflösung die Milchstrasse wesentlich deutlicher. Die Halos über den Bäumen beweisen das sichtbar. Daher sollte man die Klarheit am besten per Radial-Filter nur auf die relevanten Bildpartien anwenden, was ich nächstes Mal auch machen werde 😉 Wer Lightroom CC besitzt, sollte auch mal den Regler Dunst entfernen benutzen, was auch ganz spannend wirken kann.

Lightroom Dunst entfernen +45

Lightroom Dunst entfernen +45

Man sollte aber beim Dunst entfernen darauf achten, dass die Farben nicht zu unnatürlich wirken, was durchaus schnell passieren kann.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky Wa

11mm, f4, 20 Sek., ISO 12.800

Wenn man gerade nach oben schaut, wirkt der Blick zunächst beeindruckend. Jedoch sehen solche Bilder oft etwas charakterlos aus, denn es fehlt einfach ein Kontext. Selbst ein kleiner Baum oder ein Stück vom Feld/ Horizont kann hier weiterhelfen.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky Wa

11mm, f4, 20 Sek., ISO 6.400

Wenn man sich 180° dreht, sieht man nicht mehr so viel von der Milchstraße, aber dafür kann man andere Dinge am Himmel entdecken. Außerdem bildet die Silhouette am unteren Bildrand einen kleinen Kontext, auch wenn die Bäume rechts wieder reichlich schräg sind.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Plejaden M45 Testbild

Ja, die Astrofotografen unter euch dürfen jetzt lachen, aber man kann selbst die Plejaden in einer Ausschnittsvergrößerung bei 11mm erkennen, zumindest hoffe ich das sie es sind 😉

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Andromeda Testbilder

Selbst eine Galaxy, evtl. auch die Andromeda-Galaxy kann man noch erkennen, wie gesagt, bei 11mm ohne technische Hilfsmittel. Wirklich interessant ist das zwar nicht, aber ich finde es schon ziemlich genial, was man beim Canon 11-24mm noch alles entdecken kann. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der Fokus zu 100% passt, denn ich habe leider keinen helleren Referenzpunkt gehabt und musst bei ISO 102.400 per 10-facher Live-View Bildvergrößerung manuell einen hellen Stern fokussieren. Gerade bei 11mm dauert das einige Minuten bis man sich einigermaßen sicher ist. Am besten man markiert sich VORHER die unendlich Fokussierung bei den wichtigsten Brennweiten.

Canon EF 11-24mm f/4L USM Astro-Fotografie Milchstrasse Milky Wa

12mm, f4, 20 Sek., ISO 12.800

Abschließend gibt es dann noch ein hochformatiges Bild, auf dem man nochmal gut den hellen Horizont und den schwarzen Himmel ganz oben gut erkennen kann. Übrigens: Am besten nie die Lightroom Objektivkorrekturen anwenden, da es Lightroom gerne mit den Aufhellungen in den Randbereichen übertreibt. Bei hellen Bildern stört die kaum, bei Nachtaufnahmen hingegen sehr. Man kann aber trotzdem die Verzerrungen des Objektivs entfernen. Am besten lässt man die Objektiv-Vignettierung wie sie ist, zumindest mich stört sie nicht.

Ich weiß, das man vieles besser machen kann. Jedoch steigert sich dazu auch der Aufwand wesentlich, was für den Leihen nicht immer nötig ist.

Für mich steigt von Mal zu Mal die Faszination an der Astrofotografie und ich überlege mir jedes Mal ob es sich nicht lohnt, eine elektronische Kameranachführung, wie z.B. den Nano Sky Tracker oder den Vixen Polarie Star Tracker anzuschaffen, was ich aber immer wieder verwerfe, da ich diese vermutlich zu selten einsetzen werde.

Aber mal schauen was die Zukunft noch für mich bereit hält… 😉

Am gleichen Abend habe ich übrigens eine kurze und nicht besonders interessante Zeitraffer mit der Canon EOS 760D aufgenommen:

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2 Gedanken zu „Astrofotografie mit dem Canon EF 11-24mm f/4L USM

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